Jerusalem um das Jahr 33 n. Chr.

Eine kleine Gruppe befindet sich gerade beim Abendessen. Sie sind zu einem besonderen Anlass zusammengekommen – sie feiern das Passah.

Es waren Jesus und seine engsten Vertrauten, die an diesem Abend so friedlich beieinander saßen. Doch noch in derselben Nacht wurde Jesus von einem seiner besten Freunde verraten. Menschen, die ihn hassten verurteilten ihn darauf zum Tode am Kreuz…

 …Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg kennen? Jesus spricht zu ihm:

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!

Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?
(Johannes 14, 5-9)

Jesus hatte mit dem Beginn seiner Wirkungszeit sehr schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Seine Art zu Reden und die beispiellosen Wundertaten, die er vollbrachte, zog verständiger Weise eine große Menschenmenge an.

Abseits der großen Menschenmassen, wann immer sich die Gelegenheit bot, erklärte Jesus seinen Jüngern die Geheimnisse seines Daseins und seiner Aufgabe als Sohn Gottes hier auf der Erde. Oft waren seine Aussagen herausfordernd und nicht einfach zu verstehen – so auch an diesem Abend.

Jesus war die Darstellung des Gottes  – oder des himmlischen Vaters in menschlicher Gestalt. Doch in diesem Moment, verstanden seine Jünger, auch nach Jahren intensiver Gemeinschaft und unzähligen Gesprächen nicht, wie Jesus das meinte.

Wie konnte Jesus Weg und Wahrheit und Leben sein?

Etwa 3 Jahre zuvor hatten die Jünger ihre Existenz aufgegeben und begleiteten Jesus seither bei allen seinen Reisen durch das Land. Er war ihr Lehrer und sie die Schüler – er gab in gewisser Weise das Ziel oder den Weg vor.

Die Jünger erkannten auch in Jesus den Messias, der schon von vielen Propheten Jahrhunderte im Voraus angekündigt worden war. Sie hatten keinen Zweifel, dass er die Wahrheit sprach und dass seine Mission es unbedingt wert war, ihr bedingungslos zu folgen.

Doch wie sollte Jesus noch das Leben sein – sie hatten doch schon ein Leben…?
Gab es vielleicht ein weiteres, anderes Leben, das man unter normalen Umständen gar nicht greifen oder sehen kann?

Warum hatte Jesus Weg, Wahrheit und Leben jeweils mit einem „UND“ verknüpft?
Das würde ja bedeuten, dass alle drei Kriterien zwingend erfüllt sein müssen, um das Ziel – zum Vater zu kommen – zu erreichen. Und im Umkehrschluss man gar nichts erreichen würde, wenn eines davon fehlte.

Genau diese Frage fordert auch in unserer Zeit die Menschen heraus.

Gibt es heute, in Zeiten höchster technischer Errungenschaften und wissenschaftlicher Fortschritte ein Leben, das auf völlig anderen Prinzipien beruht?

Was bewegt heute Christen, ihr Leben auf Grundsätze auszurichten, die wissenschaftlich nicht nachzuweisen sind?

Wie erleben die Menschen eine Bekehrung oder Wiedergeburt in ein neues Leben mit Gott?

Warum ist Jesus die Bedingung, entweder das neue Leben mit allen seinen Aspekten zu bekommen oder völlig leer auszugehen?

Lieber Leser,

mit der Serie „neues Leben“ möchten wir in persönlichen Erlebnissen erzählen, wie Menschen Gott begegnet sind und wie ihr Leben dadurch verändert wurde

Comments are closed