Politische Wahlen sind immer eine spannende und oft sehr nervenaufreibende Zeit. In Wahlkampagnen präsentieren sich Kandidaten oder Parteien und versuchen ein Programm zu bieten, das sich von allen anderen abhebt. Am Ende entscheiden die Wählerstimmen, wer für eine bestimmte Aufgabe die führende Rolle bekommt. Für alle Politiker, mögen sie noch so erfolgreich und populär sein – kommt irgendwann der Zeitpunkt, in dem sie von anderen verdrängt werden.

Auch in der Wirtschaft und in unseren gesellschaftlichen Strukturen finden wir immer wieder dieses Muster von Gewinnern, die irgendwann zu Verlierern werden.

Auch die Bibel berichtet uns von einem Menschen, der mit einer ganz besonderen Aufgabe vertraut wurde. Er wurde „Johannes der Täufer“ genannt und war der Prophet, der dem Messias – dem Retter der Welt den Weg vorbereiten durfte.

Gottesfürchtige Propheten in der Bibel waren selten populär. Sie hatten mehr Feinde als Anhänger. Meistens mussten sie das Volk Israel zur Umkehr von ihren Sünden mahnen. Das brachte ihnen viel Widerstand und nicht selten persönliche Angriffe.

Johannes der Täufer predigte den Menschen ebenfalls eine Umkehr von der Sünde. Und am Ende seines Lebens wurde er wegen seiner direkten Worte gefangen genommen und getötet. Doch anfangs erlebte er eine für biblische Propheten ungewöhnlich große Akzeptanz.

„Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und das ganze umliegende Gebiet des Jordan,  und es wurden von ihm im Jordan getauft, die ihre Sünden bekannten.“ (Matthäus 3, 5-6)

Eines Tages tritt Jesus Christus in Erscheinung und besteht darauf, von Johannes getauft zu werden. Johannes bekommt darauf ein unmissverständliches Zeichen vom Himmel, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Der Messias, auf den sich seine Mission ausgerichtet hatte war nun da. (Nachzulesen in Matthäus 3, 13-17)

Nach einiger Zeit wird Johannes von seinen engen Vertrauten darauf aufmerksam gemacht, dass mittlerweile Jesus derjenige ist, zu dem alle Menschen hinströmen. Überraschender Weise war in der Antwort von Johannes kein Aufbäumen, Schlecht-Reden oder ein Gegen-Programm, um sich wieder zu alter Stärke zurück zu kämpfen. Er beschrieb diese Entwicklung vielmehr als Freude. Er bezeichnete Jesus als den, der von oben kommt und den, der über allen steht. (Nachzulesen in Johannes 3, 22-36)

„Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen…“

(Johannes 3, 30)

… so hatte Johannes sich selbst eingeordnet, als Jesus in sein Leben kam.

Auf uns übertragen, ist dies sicher ein hilfreicher Hinweis, uns einzugestehen, dass auch wir irgendwann zu dem Punkt kommen, wo wir bestimmte Aufgaben und Pflichten an andere weitergeben müssen. Wie schön ist es, wenn dies in Würde und gegenseitigem Respekt und einer gesunden Selbsteinschätzung geschieht.

Doch der eigentliche Sinn dieser Aussage bezieht sich auf unser Verhältnis zu Gott.

Jesus sagt an einer anderen Stelle:

Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. Denn was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt? (Lukas 9, 24-25)

Uns allen steht der gleiche Weg bevor – das Leben, das wir täglich führen, hegen und pflegen, wird eines Tages zu Ende gehen. Alles, was wir hier aufgebaut und gesammelt hatten – und sei es die ganze Welt – lassen wir zurück. Vor Gott werden wir aber letztendlich mit leeren Händen da stehen.

Jesus kam auf diese Welt, damit wir am Ende unseres Lebens nicht auf der Seite der Verlierer stehen müssen!

Durch seinen Tod am Kreuz versöhnte er uns Menschen mit Gott. Er bietet uns nicht nur Vergebung an, sondern auch ein neues Leben, das nicht mehr an die zwanghaften Muster der Sünde gekoppelt ist.

Jesus ruft uns auf, unser altes, sinnloses Leben aufzugeben (zu verlieren) und uns in ein neues, sinnerfülltes Leben, das er uns bietet zu retten.

Er (Jesus) muss wachsen, ich aber muss abnehmen!

Nicht nur für Johannes den Täufer, sondern auch für uns – knapp 2000 Jahre später ist dieses Motto der Schlüssel zu einem befreiten und erfüllten Leben.

Es führt zu einem Machtwechsel ohne Verluste.

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